04.02.2019: SOFA SOUNDS– ALBUM TIPP:
VANDERMEER- Panique Automatique
VÖ: 29.03.2019
Du bist unterwegs zu einem Club um die Ecke in deinem Viertel, draußen ist es noch ein bisschen kalt, in den Pfützen auf dem Gehweg spiegelt sich das Licht der vorbeifahrenden Autos und der Straßenlaternen, du kommst am Club an, einige Leute stehen vor der Tür, die Schultern hochgezogen, um den kalten Wind nicht in den Nacken zu bekommen, manche mit Bier in der Hand, manche rauchen und du hörst Gemurmel der Leute draußen gepaart mit dem Sound mitreißender Gitarrenriffs, schwerer Drumbeats, sphärischer Synthesizerklänge und einer Stimme, die dich neugierig macht. Du gehst in den Club, die Treppe hinunter, drückst dich an ein paar Gästen vorbei, das Gemurmel der Leute wird leiser, die Musik wird lauter, jetzt öffnest du die Tür und bist mittendrin in der Welt von vandermeer. Mit ihrem zweiten Album „Panique Automatique“ schaffen die vier Musiker aus Trier genau das, sie nehmen Dich sofort mit.
Schon beim ersten Song der Platte „Only Two Hearts“ zieht es Dich auf die Tanzfläche und Du schwofst zu Reverb Gitarrensounds, dröhnenden Drums und den klaren Vocals der Leadsängerin Harmke van der Meer. Dann wird’s etwas düsterer und Vandermeer packen ein bisschen mehr Rockbeats dazu, lassen die Gitarre schallern, knallen in die Drums und jetzt hält Dich nichts mehr, Du bist eingetaucht. „Yes!Mister“ kommt dafür wieder etwas poppiger um die Ecke, könnte man meinen, denn dann schüttelt es Dich doch wieder durch. Die Stimme der Leadsängerin lullt Dich beim Song „Arise“ zuerst mal ein, damit Dich die Band anschließend nochmal aus deiner Gedankenwelt raus zerrt und jetzt zappelst Du, es dröhnt in Deinem Bauch, der Beat rüttelt an Dir und Du fühlst Dich auf einmal frei, vergisst alles um Dich herum und Du verlierst Dich vollkommen in der Klangwelt.
Am Ende bist da nur noch Du und die Musik von Vandermeer.
So oder so ähnlich könnte es laufen bei einem Live- Konzert der vierköpfigen Trierer Band und wer diese Platte hört, wird genau das auch bestätigen. Shoegazing at its best!
„Panique Automatique“ vereint alles, Shoegaze- Indierock, Popelemente weit entfernt von gefälligem Pop. Wer Lush, Cocteau Twins oder auch My Bloody Valentine mag, der wird mit „Panique Automatique“ genau richtig liegen.