Erste Vandermeer-CD: Magische Stimme, fauchende Gitarren
Mancher wird schon nach dem ersten Titel überzeugt sein. „I Already Told You“ ist ein erfreuliche sechseinhalb Minuten langer Song, den man in grauer musikalischer Vorzeit „pychedelisch“ genannt hätte, eine üppig illus trierte Abrechnung mit einem Verflossenen, kraftvoll, geprägt von aggressiver Melancholie.
Das setzt gleich zu Beginn Maßstäbe, denen aber auch die elf weiteren Titel gewachsen sind. Rasch wird deutlich, was die Band ausmacht und die Namensgebung rechtfertigt: Da steht und fällt vieles mit der Sängerin Harmke van der Meer.
Eine Stimme von spröder Schönheit, nicht opulent, ohne Mätzchen, auf das Wesentliche reduziert. Aber ausgestattet mit einer eigenen Magie, vor allem da, wo die Instrumentierung sich zurückhält und Songwriter-Qualitäten aufscheinen. Wenn van der Meer „Untold Stories“ erzählt oder bei „Win“ Nabelschau hält, dann saugt einen ihr Gesang in die Lieder hinein. Je leiser, desto überzeugender. Dieter Lintz – Trierischer Volksfreund