„Zeitzeugenberichte einer Pandemie: Nach zwei EPs und dem hervorragenden Album Panique Automatique (2019) markierte das Jahr 202 eine Zeitenwende für vandermeer. Anstatt ihr Album live präsentieren zu können, herrschten Kontaktbeschränkungen und Lockdowns. Ihre ganze Wut, Enttäuschung, Ohnmacht hat die Truppe um Frontfrau und Namensgeberin Harmke van der Meer musikalisch und textlich in den Seelenstriptease Grand Bruit gepackt. Hier offenbart das Quartett all seine Gefühle und Emotionen in nachdenklichen und melancholischen Nummern wie „IN ALL THIS WHERE WAS I“ im Stile von Bands wie LUSH, aber auch in brachialen Wutausbrüchen wie die an Garbage oder Sonic Youth erinnernden „PIÙ PIÙ“ und „ALL SLEEK ALL GLASS“ – wunderschön umgarnt von einer sanften Frauenstimme. Ein sehr abwechslungsreiches, intensives und stilübergreifendes Shoegaze-, Alternative- und Indie-Rock-Werk, das auch mit schönen New-Wave- oder Brit-Pop-Elementen verzaubert und nicht selten in krachenden Post- und Noise-Rock-Orgien mündet.
9 von 10 Armin Schäfer“