#7 REVIEW Grand Bruit: DUISBURCH

VANDERMEER vs LEHMANSKI- Grand bruit strahlt auch so schön

VANDERMEER vs LEHMANSKI- Grand bruit strahlt auch so schön

  1. Dezember 2022 Swen Bock Dies und Das, Ge|gen|kul|tur, Konsum, Kultur 0

 

VANDERMEER – Grand bruit CD

VANDERMEER nehmen mich auf eine Zeitreise zurück in die 90er-Jahre. Gitarrenlastig zerstörte Soundwände wechseln mit düster melancholischer Klarheit lässig ab. Und meine erste Assoziation ist MAGNAPOP, die mir in den Frühtagen des Plastic Bombs mal über den Weg liefen. Damals wie heute kann ich mich durchaus, wenn auch nicht mehr so heimlich, für diese Art von Alternative Rock begeistern. Da hat der auch hier hörbare Postpunk gute Vorarbeit geleistet. Manche Stellen klingen musikalisch sogar nach CURE, gerade die getragenen Teile. Der Gesang passt sich perfekt in die Stimmungsschwankungen ein, die sich allesamt in den verschiedenen Schattierungen von Grau abspielen. Musik wie gemacht, um den trüben Tagen eine schöne Facette abzugewinnen. Gerade auch die zweistimmig getragenen Songs wie ‚Nevermind the blackbox you die anyway‘ ragen heraus. Melancholie in ihrer ganzen Pracht. Das ist nahezu perfekt. Aber einzelne Songs hier rauszunehmen, klappt nur bedingt. Das Album ist jederzeit zu einer Wende fähig und funktioniert wirklich als Ganzes ziemlich gut. Und gerade weil die namensgebende Sängerin manchmal stimmlich an die Sängerin von Dover erinnert, ist die Gefahr sehr groß, kitschig zu klingen. Aber VANDERMEER dosieren auch dies richtig: Von allem ziemlich viel, aber eben doch nicht zu viel. Zu haben ist das Teil bei Barhill Records.