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Reviews · 08. Dezember 2022
Vandermeer – Grand Bruit
vandermeer servieren Shoegaze mit Rock und Pop-Elementen. Während der Coronapandemie schrieben sie ihr drittes Album „Grand Bruit“ statt zu touren. Die Songs handeln von persönlichen Rückschlägen, politischen Entwicklungen, Verlustängsten, einer Auseinandersetzung mit Social Distancing und dem Alleinsein.
Im Ausgleich zu poppigen Melodien kontrastierten Vandermeer das Klangbild mit laut-fuzzigen Riffs, was in „Più Più“ in eine Lärmorgie endet. Laut-krachende Riffs und Schönfärberei. Mal fragil und innerlich aufbrausend und die Klanglandschaft produziert Nuancen menschlicher Stimmungszustände, die eingefangen und transportiert werden. „The Other Button“ treibt gedankenverloren durch die Großstadtlichterwelt an einem kalt-nassen Spätherbst-Abend. „Wasted Sorrows“ ertönt wieder ganz anders und ist mehr Synth-Pop mit einer Technobeat-Melodie und Harmkes fluffig-warmen Klangfarben. Insgesamt also eine erstaunlich abwechslungsreiche Arbeit mit einem epischen „Oh so bold we stare“ im Abgang, der in unnachgiebig in die Schattenwelt abdriftet und dort verweilt.